Mittwoch, 7. November 2012

Interview mit der Autorin Numi Teusch über ihren Krimi "Die dunkle Seite der Insel"

Interview mit Numi Teusch,
Autorin des Romans "Die dunkle Seite der Insel".
Der Roman ist als eBook unter der Internetadresse
http://www.amazon.de/dp/B008JGIT3W bei Amazon erhältlich

*

Frau Teusch, wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Gegenwarts-Kriminalroman über die Guanchen zu schreiben, ein Volk, das seit Jahrhunderten als ausgestorben gilt?

Sind sie wirklich ausgestorben? Darum geht es ja! Da haben wir schon das erste Rätsel! Ein Mysterium - was braucht man mehr als Initialzündung?
Die Guanchen haben mich vom ersten Augenblick an fasziniert. Auch, dass so wenig über die kanarischen Ureinwohner bekannt ist. Inzwischen gibt es ein paar Informationen mehr, aber immer noch keine endgültigen Antworten auf die Frage nach ihrer Herkunft, Sprache etc. Es hat mich gereizt, dazu eine eigene Theorie aufzustellen.
Und Teneriffa – ein Eldorado für Krimi-Autoren, der perfekte Ort für alle möglichen Verbrechen in allen möglichen Milieus ...

*

Es gibt in Ihrem Roman aber auch diese mystische Ebene, die Heldin überlegt zum Beispiel, ob ein Tattoo Einfluss auf ihr Schicksal nehmen kann, und es geht um den Fluch der Guanchen, die sich für die Schändung ihrer Grabstätten rächen ...

Meine Heldin ist hin- und hergerissen. Als Wissenschaftlerin glaubt sie nicht an übernatürliche Phänomene, andererseits will sie deren Existenz aber auch nicht kategorisch ausschließen. Ich spiele damit. Ich stelle fest, dass in unserer aufgeklärten Gesellschaft sehr viel Platz für Aberglauben ist.

*

Haben Sie literarische Vorbilder?

Was Krimis angeht vor allem Fall Michael Dibdin und die Indianerkrimis von Tony Hillerman. Was die Erzählweise angeht, diese Zopf-Form, da wollte ich etwas probieren, was ich bei Nick Hornby und Fruttero & Lucentini gesehen habe.

*

Ihr Buch ist aus der Sicht mehrerer Hauptfiguren geschrieben, der der jungen Archäologin Evelyn, des kanarischen Kommissars Ben und der deutschen Rentnerin Anita.

Ich hatte zunächst Angst, dass ich vielleicht zu viele Personen mitspielen lasse, aber darüber habe ich bisher keine Klagen gehört. Stattdessen werden die Charaktere als authentisch wahrgenommen – was mich sehr freut ...
Ich habe mich mit der Zeit ja mit meinen Figuren angefreundet und außerdem haben die Figuren auch ein Eigenleben entwickelt. Bens Vater ist zum Beispiel eine Figur, die gar nicht von mir stammt und auch der unheimliche Pathologe hat sich eigentlich selber in die Geschichte gedrängt. Gut möglich, dass uns die beiden in kommenden Geschichten noch ziemlich beschäftigen werden.
Den Kommissar habe ich mir beim Schreiben wie Javier Bardem vorgestellt, weil der tatsächlich von den kanarischen Inseln stammt, also aus Gran Canaria, und ich dachte, so müsste ein Guanche heute aussehen.
Meine heimliche Lieblingsfigur ist aber Anita, die aus Deutschland auf die kanarischen Inseln ausgewandert ist. Sie verkörpert auch das Thema Heimat, das sich wie ein roter Faden durch die Erzählung zieht.
Der Kommissar, der ein Problem mit seiner Heimat hat. Die Guanchen, die ihre Heimat verlassen haben, um neues Land zu suchen. Die deutschen Auswanderer, die zwar von zu Hause wegwollten, aber jetzt auf Teneriffa am liebsten in der deutschen Wirtschaft deutsche Schlagermusik hören.

*

In den Kommentaren zu Ihrem Buch auf Amazon wird Ihnen eine gute Inselkenntnis bescheinigt. Wie recherchieren Sie?

Ich war ein paar Mal auf den kanarischen Inseln, unter anderem an archäologischen Fundorten und habe auch mit Leuten vor Ort gesprochen. Außerdem habe ich natürlich sehr viel gelesen.
Das spanische Polizeisystem fand ich immer sehr kompliziert und komplex und da habe ich irgendwann aufgegeben und gedacht, jetzt erfinde ich einfach eine neue Polizeieinheit für meinen Kommissar. Es gab Regionalpolizeien in anderen Teilen Spaniens, nicht auf Teneriffa. So habe ich die Policía Canaria erfunden, auch um meinen Kommissar gleich von Anfang an in eine missliche Lage zu bringen.
Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich einige Jahre später erfahren habe, dass die Policía Canaria inzwischen tatsächlich eingeführt wurde. Also eigentlich habe ich die erfunden!

*

Eine letzte Frage: Wird es eine Fortsetzung mit Ben und Evelyn geben?

Ja, ich arbeite gerade an einem zweiten Teil. Wie gesagt, Teneriffa bietet tolle Möglichkeiten, was das Verbrechen angeht, die Geschichte der Guanchen ist noch nicht zu Ende erzählt und so eine interkulturelle Fernbeziehung ist ja auch für die eine oder andere Überraschung gut ...

*

Autorenseite von Numi Teusch
http://www.amazon.de/Numi-Teusch/e/B008KZR40G/ref=ntt_athr_dp_pel_1

Samstag, 15. September 2012

Im Schatten der Geschichte



















Interview mit dem Autor Heiko Peter Melle über Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg

*

Frage: Herr Melle, Sie haben zusammen mit einem anderen Autor das Taschenbuch „Sturzflüge für Deutschland. Kurzbiografie der Testpilotin Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg“ (GRIN-Verlag) veröffentlicht. Seit wann interessieren Sie sich für das Leben dieser ungewöhnlichen Frau?

Antwort: Prinzipiell interessiere ich mich seit vielen Jahren für zwei Frauen, die im Zusammenhang mit dem Namen Stauffenberg in Verbindung stehen, jedoch leider im Schatten der Geschichte ihr Dasein fristen. Das ist zum einen Alexandrine Gräfin von Üxküll-Gyllenband (Rot-Kreuz-Oberin) und eben Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg, geb. Schiller. Beides sind Persönlichkeiten, die ein Gedenken durch ihre Lebensleistung verdient haben. Melitta ist in diesem Zusammenhang wohl die noch bekanntere Dame, Alexandrine aber nicht uninteressanter.

*

Frage: Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg (1903-1945) hat als Testpilotin mehr als 2500 körperlich und seelisch sehr belastende Sturzflüge mit Sturzkampfflugzeugen („Stuka“) aus etwa 4000 bis 1000 Meter Flughöhe unternommen. Ist diese fliegerische Leistung einmalig auf der Welt?

Antwort: Nach meinem Wissensstand ist Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg in jedem Fall die einzige Frau, die solche eine Leistung vollbracht hat. Diese körperliche und physische Beanspruchung ist eben auch im Zusammenhang mit dem damaligen Geschlechterverständnis zu sehen. Das war damals nicht üblich und dazu eben auch für Männer eine ganz besondere Leistung. Es ist mir aber auch kein männlicher Flieger bekannt, der auf eine ähnlich hohe Zahl an Sturzflügen verweisen konnte. Wie besonders Fliegerinnen waren, kann man an verschiedenen Veröffentlichungen sehen, die in den letzten Jahren auf den Markt kamen so auch „Königinnen der Lüfte in Europa“ aus Ihrer Feder, korrekt?

*

Frage: Was imponiert Ihnen mehr an Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg: ihre
Erfindungen als Ingenieurin, ihre fliegerischen Leistungen als Testpilotin oder ihre Hilfsbereitschaft als Mensch gegenüber Verwandten, Freunden und Bekannten, die nach dem missglückten Attentat ihres Schwagers Claus am 20. Juli 1944 in Haft kamen?

Antwort: Ich würde sagen, es ist die Mischung die es macht. Sie war eine besondere Persönlichkeit und sollte nicht nur auf ihre fliegerische Leistung reduziert werden. Sie hatte zum Beispiel auch eine künstlerische Ader, wie erhaltene Büsten beweisen. Daneben wird sie als liebenswürdiger Mensch von den Familienmitgliedern beschrieben. Natürlich ist da die Leistung ihrer Forschungstätigkeit, aber auch die tragischen Umstände ihres Todes lenken die Aufmerksamkeit auf sie.

*

Frage: Steht Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg, geborene Schiller, im Schatten anderer berühmter deutscher Fliegerinnen wie Hanna Reitsch, Elly Beinhorn oder Thea Rasche, die im Gegensatz zu ihr das „Dritte Reich“ überlebt haben?

Antwort: Größtenteils sehe ich das durchaus so. Bis 2011 war die Biographie von Gerhard Bracke das Einzige, was zu ihrem Leben greifbar war. Erst durch das neu erschienene Buch von Thomas Medicus rückte Melitta erneut in den Focus der Erinnerung. Die überlebenden Fliegerinnen hatten zumindest den Vorteil, auch in der Nachkriegszeit präsent zu sein. Melitta war dies nicht vergönnt, weshalb sie ihre Ansicht zum Regime des Dritten Reiches auch nicht erklären konnte und dieses Thema gerne zu Spekulationen verleitet. Gerade Hanna Reitsch und Elly Beinhorn-Rosemeyer sind uns aus der Nachkriegspresse bestens bekannt, weil sie populäre Höchstleistungen vollbrachten, Melitta dagegen war in der Forschung tätig, nicht gerade ein Bereich, der zur Öffentlichkeitsarbeit geeignet ist.

*

Frage: Im Schloss Lautlingen befindet sich die Stauffenberg-Gedenkstätte, die Sie mit aufgebaut haben und in der Sie Führungen vornehmen. Wird dort auch an Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg erinnert?

Antwort: Ja, wenn auch nur nachgeordnet. Die Gedenkstätte wurde zum Thema Gedenken an den 20. Juli konzipiert. Aus diesem Grunde und auch, weil die Platzverhältnisse sehr beschränkt sind, wurde das Gedenken dort auf die Hauptprotagonisten Berthold, Alexander und Claus Schenk Graf von Stauffenberg fokussiert. Dennoch kann man bei Führungen noch einmal gesondert auf besondere Familienangehörige verweisen, was ich selbstverständlich gerne mache.

*

Frage: Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg wurde am 8. April 1945 auf dem Flug mit einer unbewaffneten Maschine zu ihrem gefangenen Ehemann von einem amerikanischen Jagdflugzeug abgeschossen und starb kurz nach dem Absturz in der Nähe von Straubing in Bayern. Wird an der Absturzstelle an ihren tragischen und sinnlosen Tod erinnert?

Antwort: Die Absturzstelle nahe Straßkirchen ist heutzutage immer noch ein so unspektakulärer Platz wie 1945. Leider ist weder in Straßkirchen noch im nahen Dorf Loh
eine Erinnerung zu finden. Man kann aber erkennen, weshalb es so einfach war, die Fliegerin Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg vom Himmel zu holen. Freies Feld und daneben nachgerade wie mit dem Lineal gezogen die Bahnlinie, der Melitta vermutlich als Landmarke folgte. In verschiedenen Veröffentlichungen der Straubinger Heimatgeschichte wurde Melitta und der Abschuss allerdings vom Autor Helmut Erwert mehrfach erwähnt. Ihm sind auch Nachforschungen bei früher noch lebenden Zeitzeugen zu verdanken.

*

Frage: In Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und im Internet ist vieles über Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg zu lesen. Stimmen die Fakten immer?

Antwort: Bedauerlicherweise wird hier sehr viel Unsinn verbreitet. Wie bei allen Personen der Geschichte neigt man leicht zur Legendenbildung. Halbwahrheiten und Spekulationen finden einen guten Nährboden, wenn schriftliche Zeugnisse fehlen. Zeitzeugen gibt es eigentlich keine mehr und leider ist auch das 2012 erschienene Buch von Thomas Medicus nicht der erwartete Glücksgriff, sondern ebenfalls von Spekulationen und Unterstellungen geprägt. Medicus hat tatsächlich sehr gute Recherchen geleistet, macht seinen Verdienst aber durch ungerechtfertigte Spekulationen über die Persönlichkeit und den familiären Hintergrund Melitta´s wieder zunichte. Ich erwarte mit Spannung die 2. Auflage der Bracke-Biographie, die nach wie vor das Standardwerk zu Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg ist.

*

Frage: Im Januar 2013 jährt sich zum 110. Mal der Geburtstag von Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg. Wünschen Sie sich hierfür etwas Besonderes?

Antwort: Mein Wunsch scheint Wirklichkeit zu werden. Eine besondere Veranstaltung im 110. Geburtsjahr. In Lautlingen bieten sich die Räumlichkeiten und der geschichtliche Zusammenhang geradezu an. Die Sonderausstellung des Kladower Forums und dazu ein geeignetes Rahmenprogramm, evtl. im Zusammenhang mit der jährlichen Gedenkfeier zum 20. Juli, das wäre mein Wunsch. Derzeit laufen erste Gespräche die hoffen lassen. Hier bestünde dann auch eine Möglichkeit diverse Irrtümer wieder gerade zu rücken und dieser außergewöhnlichen Frau adäquat zu gedenken.

*

Frage: Aus Ihrer Feder stammt das 60 Seiten umfassende Werk „Schloss Lautlingen und die Lautlinger Ortsherren“. Wo ist diese Publikation erhältlich?

Anwort: Das farbige Büchlein ist im Eigenverlag erschienen direkt bei mir (E-Mail:
webmaster @ hpmelle.de) oder aber auf dem Ortsamt Lautlingen und in der Stauffenberg-Gedenkstätte Lautlingen erhältlich.

*

Das Taschenbuch „Sturzflüge für Deutschland“ von Ernst Probst und Heiko Peter Melle ist erhältlich bei:
http://www.grin.com/de/e-book/199120/sturzfluege-fuer-deutschland

*

Lesetipp:
http://www.hpmelle.de/stauffenberg/melitta.html

Freitag, 21. Oktober 2011

Buchautor George Tenner plaudert aus dem Nähkästchen















*

Interview mit dem Schriftsteller George Tenner

*

Frage: Wie und wann kamen Sie auf die Idee, erstmals ein Buch zu schreiben?

Antwort: Ende der 50-er Jahre war meine Familie mit dem Schriftsteller Johannes Tralow befreundet. Er ermunterte mich zu schreiben. Meine Fantasie und meine politische Einstellung reichten aber nicht zu einem Arbeiter- oder Bauernepos. Stattdessen wanderte ich wenige Jahre später in politische Haft.
1980 gab mir meine sehr belesene, intelligente Frau das Buch "Der Honigsauger" des amerikanischen Autors Robert Ruark. Sie wusste, was dann kam, ich schrieb meinen ersten Roman – natürlich einen Thriller – über den Sechstagekrieg in Israel in einer Spionageverbindung mit der DDR mit dem Titel "Der Wüstenwolf". Prompt hatte ich das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) auf dem Hals.

*

Frage: Wie gut kam Ihr erstes Buch beim Publikum an?

Antwort: Ich bekam verschiedene Rezensionen, die – Gott sei Dank – auch Diskussionen ausgelöst haben. Durch meine Recherchen über Geheimdienste im Allgemeinen und in einem Gespräch mit dem Journalisten Karl Wilhelm Fricke, speziell über das MfS der DDR, wusste ich, dass ich zu den entführungs- bzw. mordgefährdeten Personen durch diesen Dienst gehörte und tauchte ab. In dieser Zeit mied ich auch Berührungspunkte mit dem Verlag, um keine Rückschlüsse auf meinen Aufenthaltsort zu geben. So habe ich bis heute keinerlei Übersicht über Verkaufszahlen. Aber die Bücher gibt’s noch gebraucht über Amazon.
Eine Kopie der Abschrift meines telefonischen Gesprächs mit Fricke durch das MfS konnte ich durch die Gauck-Behörde in Empfang nehmen.

*

Frage: Wie werden Ihre Buchideen geboren?

Antwort: Die Ideen liegen auf der Straße. Als Autor ist es für mich selbstverständlich, selbst in meinen Kriminalromanen den Lesern den Spiegel der Gesellschaft vorzuhalten. Ich gehöre zu jenen politisch engagierten Autoren, die sich immer wieder mit dem in Deutschland aufkeimenden Rechtsradikalismus beschäftigen. Aber auch andere zeitkritische Stoffe finden in meine Bücher und bestimmen meine öffentlichen Äußerungen: Staatsverbrechen der DDR ebenso wie die in der Bundesrepublik Deutschland – eine wichtige Rolle spielen internationale Korruption, Leidenschaft, Macht und Intrigen, Finanzmanipulationen, aber auch die Ängste der Arbeitslosigkeit, der Drogenhandel.

*

Frage: Welche Titel haben Sie bisher veröffentlicht?

Antwort: Der Wüstenwolf; Das Petersplatzkomplott; Der Schrei des Pelikans; Jagd auf den Inselmörder; Der Drachen des Todes, Insel der tausend Puppen; Das Lächeln der Mona Lisa; Jenseits von Deutschland; Das Haus am Hohen Ufer; Rendezvous mit Usedom; Single, unvermittelbar …; Das Spiel der Nymphen; Ausgeflippt und andere mehr.

*

Frage: Werden Sie von den Medien gebührend beachtet?

Antwort: Das ist sehr unterschiedlich. Mal mehr, mal weniger. Es kommt darauf an, was die vermeintlichen Literaturpäpste der einzelnen Zeitungen gerade für Lust und Laune haben, oder welche Qualifikation sie für die Einschätzung der jeweiligen Thematik besitzen. Gerade um das wichtigste Buch "Jenseits von Deutschland" – ein politisch sehr unbequemer Roman – wird ein großer Bogen gemacht. Man möchte keinesfalls der Regierung ein mangelhaftes Zeugnis gegenüber unseren Soldaten ausstellen. Aber so ist das Leben. Mich tangiert diese Ignoranz nur am Rande.
Wichtig ist für mich, was die Betroffenen dazu zu sagen haben, deren Schicksale ich beschreibe.

*

Frage: Schreiben Sie nur zu bestimmten Tageszeiten oder immer, wenn Sie gerade Zeit haben?

Antwort: Disziplin ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg, denn: Verlasse dich nie auf Glück – Glück kommt nur durch harte Arbeit! Ich habe jetzt 10 Jahre lang 60-70 Wochenstunden gearbeitet. Aus gesundheitlichen Gründen werde ich es aber auf die Hälfte einkürzen. Jedenfalls ist das meine Planung.

*

Frage: Haben Sie ein bestimmtes Ritual beim Buchschreiben? Balzac beispielsweise konnte ohne Kaffee nicht anfangen.

Antwort: 5.00 Uhr aufstehen, duschen, frühstücken – und reichlich Kaffee, 1 Stunde Mittagspause, Weiterarbeit bis 18.00 Uhr.

*

Frage: Veröffentlichen Sie nur gedruckte Bücher oder als E-Books?

Antwort: Sowohl als auch! Man kommt heute nicht mehr daran vorbei – es sei denn, man wird in einem Großverlag verlegt.

*

Frage: Was freut Sie als Buchautor am meisten?

Antwort: Wenn ich wegen eines neuen Buches mit politischem Tiefgang von meinen Lesern beachtet werde und dementsprechende Rückläufe bekomme.

*

Frage: Was stört Sie als Buchautor am meisten?

Antwort: Ignoranz und Dummheit

*

Frage: Wird das Schreiben von Büchern fair honoriert?

Antwort: Ich werde bei einem mittelständischen Verlag in Oldenburg verlegt, der mir gegenüber von der ersten Minute an sehr fair war, und fühle mich deshalb sehr gut aufgehoben und betreut.

*

Frage: Wo im Internet kann man etwas über den Autor George Tenner nachlesen?

Antwort: Abgesehen von meiner Internetpräsenz http://www.george-tenner.de und den Fanseiten http://www.lasse-larsson.de gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die bei Google oder den anderen Suchmaschinen aufgelistet sind.

*

Biografie von George Tenner bei "Wikipedia":
http://de.wikipedia.org/wiki/George_Tenner

Bücher von George Tenner beim Schardt-Verlag:
http://schardt-verlag.de/catalog/index.php?osCsid=1d7030e6a0b220fbbbc354a778901bd4&manufacturers_id=93&osCsid=1d7030e6a0b220fbbbc354a778901bd4

*

Die Fragen für das Interview stellte der Wiesbadener Journalist und Buchautor Ernst Probst

Sonntag, 15. Mai 2011

Was sind die nächsten Ziele von Farm Tree Hills?













*

Interview mit Norbert Baumbauer (München) und Axel Hill (Köln) von der Musikgruppe Farm Tree Hills

*

Frage: Was bedeutet der Name Farm Tree Hills?

Antwort: Er setzt sich aus unseren Nachnamen zusammen: Farm und Tree stehen für Baumbauer, Hill für Hill.

*

Frage: Wie heißen die bisher produzierten Musikstücke?

Antwort: Everything and the girl, Miss Lucy Steele und Helen Seals

*

Frage: Was ist Euer Lieblingsstück und warum?

Antwort: Das wäre, als würde man eine Mutter nach Ihrem Lieblingskind befragen. Und dennoch: vielleicht "Helen Seals"

*

Frage: Welche Berufe haben die Mitglieder von Farm Tree Hills?

Antwort: Maskenbildner (Norbert) und Journalist (Axel)

*

Frage: Die Künstler von Farm Tree Hills leben in München und Köln, wie funktioniert die Zusammenarbeit?

Antwort: Internet sei Dank ist es so leicht Texte und MP3-Dateien hin und her zu schicken - und dann gibt es da ja noch das gute alte Telefon ...

*

Frage: Was sind die nächsten Ziele von Farm Tree Hills?

Antwort: Weitere Songs fertigstellen - und vielleicht auch andere Sänger davon begeistern. Wir sind ja in erster Linie ein Projekt, das im Hintergrund agiert, zwei Songschreiber in der Tradition solcher Duos wie Goffin/King, Bacharach/David (okay, sehr hoch gegriffen). Die Aufnahmen sind Demos, mit den Liedern kann noch eine ganze Menge mehr passieren.

*

Frage: Kürzlich hattet Ihr einen zehnminütigen Auftritt bei einem Rundfunksender, gab es darauf Reaktionen?

Antwort: Bislang hat noch keine Plattenfirma angeklopft.

*

Frage: Welche Frage sollte Euch ein Interviewer unbedingt stellen?

Antwort: Wer sind Lucy Steele und Helen Seals?

*

Die Fragen für das Wortlaut-Interview stellte der Wiesbadener Journalist Ernst Probst

*

Eine musikalische Kostprobe von Farm Tree Hills findet man unter der Internetadresse http://www.youtube.com/watch?v=ISBvqVO5Opg auf der Videoplattform „YouTube“. Informationen über die hoffnungsvolle Musikgruppe gibt es unter der Internetadresse http://www.myspace.com/farmtreehills – Ein interessantes Interview und Songs sind unter der Internetadresse http://db.tt/bMohX5N zu hören.

Freitag, 4. Februar 2011

Interview mit der Dichterin Daniela Affolter-Mangold
















Interview mit der schweizerischen Dipl. Audioagogin, Dichterin und Künstlerin Daniela Affolter-Mangold, Betreiberin des Blogs „Wortcollagen“ http://wortcollagen.blogspot.com

*

Frage: Frau Affolter-Mangold: Was ist das Hauptanliegen Ihres Blogs „Wortcollagen“?

Antwort: Als neugieriger und vielseitig interessierter Mensch suche ich vor allem den Austausch mit „Ähnlich-gesinnten“. Oft ist es so, dass mich Menschen, ihre Werke, ihre Bilder, Gedichte, Geschichten, Ideen, Wünsche, Sehnsüchte, Nöte, Ängste inspirieren und zum Nachdenken anregen. Ich brauche als Mensch die Begegnung mit Menschen. Sei dies nun im richtigen Leben oder aber im Internet.

Was der Mensch braucht, ist Liebe und Anerkennung – beides suchen wir direkt oder indirekt. Indem wir mit unserem Können, unseren Fähigkeiten und Talenten nach Aussen treten, bekommen wir die Gelegenheit, Emotionen bei anderen Menschen auszulösen. Wenn wir Glück haben, dann sind es positive Emotionen, die uns entgegengebracht werden.

*

Frage: Sie interessieren sich für Schreiben, Lesen, Reisen, Malen, Dichten, Collagen machen, Natur, Fotografie, Geschichte, Philosophie, Kultur, Kunst, Literatur und noch viel mehr. Was ist Ihnen am Wichtigsten?

Antwort: Als ganzheitlich orientierter Mensch ist mir alles wichtig. Ich kann ohne Denken nicht leben, ohne Atem aber auch nicht. Ich kann ohne Nahrung nicht sein, und ohne soziale Kontakte gehe ich ein. Alles ist wichtig, sei es nun für den Kopf, den Körper, das Herz oder den Geist. Wenn ich es ganz umfassend sagen darf: Kreativität ist mir am wichtigsten.

*

Frage: Sie beschreiben sich auf Ihrem Blog als Kind des Feuers, des Windes, des Wassers und der Erde. Was darf man sich darunter vorstellen?

Antwort: Nun – ich lebe auf dem Planeten Erde. Hier wird unser Leben maßgeblich bestimmt von den 4 Elementen. Wasser, Feuer, Erde und Luft. Ohne diese vier Elemente könnte es so etwas wie die Spezies Mensch nicht geben. Feuer steht für mich auch symbolisch für die Sonne. Ohne Licht und Wärme gäbe es keine Fruchtbarkeit auf unserem Planeten und damit auch kein Leben. Ausserdem machen mich die Elemente auch aus. Mein Sternzeichen ist Schütze (Element Feuer), Asszendent Fisch (Element Wasser). Wasser symbolisiert die Gefühle, Feuer den Geist, Erde den Körper und Luft die Spiritualität. Ich bin ein Teil von all dem – und alles ist ein Teil von mir.

*

Frage: Wenn man so vielseitige Interessen hat wie Sie, erscheinen einem dann die Tage nicht oft zu kurz?

Antwort: Mit einem Wort – doch! Ich schreibe viel und habe diverse Manuskripte in meinen Schubladen. Gedichtbände, Kurzgeschichten, Geschichten über den Sinn des Lebens, ein Buch mit dem Titel „Mystische Wege“ ein anderes mit dem Titel „Wohnpsychologie“. Bis jetzt hatte ich weder die Energie noch das Geld, um diese Entwürfe zu publizieren. Aber mein zweiter Gedichtband wird im Frühling veröffentlicht. Meine Acrylmalerei und die Collagen brauchen auch Zeit – aber sie sind ein idealer Ausgleich zum Schreiben. Dann sind da noch Mann, Kinder, Hund, Haus und meine Arbeit als Audioagogin. Spaßeshalber sage ich immer: „Unter Stress arbeite ich effizienter“ – ich brauche also ein gewisses Maß an Herausforderung, sonst werde ich träge.

*

Frage: Unterstützt Ihre Familie Sie bei Ihren künstlerischen Aktivitäten?

Antwort: Mein Mann arbeitet in der grafischen Branche. Seiner Hilfe verdanke ich den Umstand, dass ich hin und wieder ein Buch drucken und veröffentlichen kann. Er unterstützt mich stark mit seiner Mitarbeit. Mein grösster Fan ist meine Mutter – auch sie motiviert mich und ist bisher meine beste Kundin.

*

Frage: Hatten Sie mit Ihren Gedichten, Gemälden und Collagen bereits erfreuliche Erfolge?

Antwort: Bisher kann ich von kleinen Erfolgen sprechen. Bisher sind erst ca. 15 bis 20 Exemplare von „Flatterhaft“ verkauft worden. Die grosse Ära der Poesie scheint vorbei zu sein – wobei, wer weiss, vielleicht boomen Gedichte in der Zukunft wieder. Der Verkauf von Kunst (Bilder und Collagen) gestaltet sich ähnlich schwierig. Eine lokale Ausstellung wäre möglich, ich werde diesen Gedanken weiterverfolgen.

*
















Frage: Haben Sie schon darüber nachgedacht, ein Buch zu veröffentlichen?

Antwort: Dieser Gedanke begleitet mich stets und schon seit meiner Jugend. Einen geeigneten Verlag zu finden, gestaltet sich schwierig. Deshalb habe ich meinen Gedichtband im Eigenverlag „Affolter-Wortcollagen“ herausgegeben. Ich kann mein Know-how auch jungen Künstlern anbieten, die gerne ihre Gedichte oder Geschichten gedruckt sehen möchten. Nur etwas muss man sich immer vor Augen halten – auch hier spielt Geld eine Rolle und umsonst gibt es nichts.

Onine-Shop von „Wortcollagen“:
http://de.dawanda.com/shop/Wortcollagen

*

Frage: Verraten Sie uns Ihre Lieblingsbücher, Ihre Lieblingsfilme und Ihre Lieblingsmusik?

Antwort: Eigentlich lese ich fast alles, was Buchstaben hat, ausser den Sportteil und die Börsenberichte in den Zeitungen. Es schreiben sehr viele Menschen gute und spannende Geschichten. Sehr gerne gelesen habe ich z.B. Erich Maria Remarque. Antoine de Saint-Exupéry ist ein grosser Mystiker in meinen Augen. Auch Hesse hat mich beeindruckt, möglicherweise beeinflusst. Umberto Ecco lese ich gerne aber auch Roald Dahl. Die Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe finde ich immer noch ganz zauberhaft und war schon in der Schule ein grosser Anhänger seiner Werke. Einer meiner liebsten Dichter in der Sparte „Humor“ war und ist Heinz Erhardt.

Filme mit Tiefgang finde ich sehenswerter als Klamauk und Kitsch. Der Film „The Road“, den ich kürzlich gesehen habe, hat mich tief bewegt, zeigt er doch eine Zukunft, die wir möglicherweise zu erwarten haben.

Musik höre ich oft und gerne. Das reicht von Blues über Rock bis hin zu Folk und Country. Auch hier kann ich mich kaum festlegen. Die Bandbreite ist riesig. Auch klassische Musik oder Schlager höre ich hin und wieder gerne, jedoch eher selten.

*

Frage: Bekanntlich gilt der Prophet in seiner Heimat nicht viel. Werden Sie von schweizerischen Medien als Künstlerin wahrgenommen?

Antwort: Ich bin schon zu Lesungen eingeladen worden – im kleineren Rahmen und ich bin Mitglied bei femscript, einem Netzwerk schreibender Frauen. Medien haben meine Kurzgeschichte im Buch „Briefe an die Schweiz – ich schreibe dir weil ich nicht bei dir bin“ erwähnt. Ohne PR geht auch in der Schweiz nichts. Wer nicht von einem Verlag vermarktet wird, hat wohl wenig Chancen einen gewissen Grad an „Bekanntheit“ zu erreichen. Die „bekannten“ schweizer Autoren leben allgemein nicht in der Schweiz, soviel ist bekannt. Oft ziehen Autoren es vor, in Deutschland, England oder Frankreich Wohnsitz zu nehmen, einige auch in Irland.

*

Frage: Üben Sie Ihren Beruf als Audioagogin noch aus und wie kann man einem Laien diese Arbeit erklären?

Antwort: Ja, ich arbeite aktiv als Audioagogin, gebe Kurse für Hörbeeinträchtige und
Spätertaubte, dies im Auftag von pro audito Schweiz, einer Organisation, welche uns auch ausgebildet hat. Was bei uns trainiert wird:

Erlernen und Üben des Absehens der Sprechbewegungen
Trainieren der Sprachverarbeitung
Gewöhnen an veränderte Höreindrücke
Gute Kenntnisse im Umgang mit dem Hörgerät und Hilfsmitteln
Erhalten der guten Artikulation und der Modulation der Sprache
Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten
Verständigungstaktik

Audioagoginnen erteilen: Verständigungstrainingskurse (Rehabilitationskurse) für
Schwerhörige
Ertaubte
Cochlea-Implantierte
neue HörgeräteträgerInnen (Informationskurse)

Ausserdem geben wir auch 1-wöchige Intensivkurse in der ganzen Schweiz, ich werde im Herbst 2011 eine Woche im Berner Oberland (Lenk) unterrichten.

*


Frage: Wie ist Ihr Verhältnis zur Natur?

Antwort: Die Natur spendet nicht nur Eindrücke, sondern auch frische Luft und gibt mir die Möglichkeit mich zu bewegen, mit Kindern und Hund Spaziergänge zu machen, vielleicht einen Schnappschuss mit der Kamera einzufangen. Als Liebhaberin der heimischen Fauna und Flora halte ich mich gerne im Freien auf. Grün ist eine Heilfarbe, also ist es angebracht, dass wir Menschen uns viel in der grünen Natur aufhalte. Leider wird bei mir der Drang nach Draussen in den kalten Wintermonaten, zugegeben, etwas gebremst.

*

Frage: Was ist Ihr größter Wunschtraum?

Antwort: Antworten zu bekommen. Warum sind wir hier? Wer ist unser Schöpfer und welchen Zweck erfüllen wir. Ich wollte schon immer zurück zu den Anfängen und Wurzeln der Menschheitsgeschichte. Nur – wo beginnt diese? Und ist es wirklich so wie wir denken? Da gibt es noch einige Rätsel und Geheimnisse, die ich gerne lüften möchte.

Ausserdem wäre es schön, wenn das Schicksal es so einrichten könnte, dass ich meine Söhne heranwachsen sehen dürfte und gerne wäre ich auch noch da, wenn sie erwachsen sind und selber Kinder haben.

*

Frage: Gibt es weitere Internetseiten, auf denen man etwas über Sie erfahren kann?

Antwort: Meine offizielle Homepage ist http://www.danielaaffolter.ch

*

Die Fragen für das Interview stellte der Wiesbadener Journalist und Buchautor Ernst Probst, der unter anderem das Interview-Weblog http://interview-weblog.blogspot.com betreibt.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Menschen werden zu Pionieren auf einer lange währenden Reise ins All


















Walter-Jörg Langbein in Machu Pichhu

*

Interview mit dem Autor Walter-Jörg Langbein

*

Frage: Herr Langbein, kürzlich wurden Sie im Rahmen der Fernsehsendung »Welt der Wunder« über biblische Irrtümer befragt. Ist der kritische Umgang mit der Bibel der Schwerpunkt Ihrer Publikationen?

Antwort: Den Schwerpunkt gibt es nicht. Vor 32 Jahren erschien mein erstes Buch: »Astronautengötter«. Inzwischen habe ich mein 30. Sachbuch vorgelegt: »2012 – Endzeit und Neubeginn / Die Botschaft der Mayas«. Ich beackere also ein breites Spektrum ...

*

Frage: Bücher zum Thema »2012« gibt es viele ... Worin unterscheidet sich Ihr Buch von anderen?

Antwort: Schon jetzt ist eine ganze Reihe von Werken zum ominösen Jahr 2012 auf den Markt geworfen worden. Und noch so manches Werk wird folgen. Ich fürchte, die meisten dieser Titel werden spätestens 2013 in der Versenkung verschwunden sein ... so wie dies mit Büchern über den angeblichen Weltuntergang 1999 geschehen ist.

Mein Buch beschwört keinen Weltuntergang an einem angeblich von den Mayas exakt vorhergesagtem Datum voraus. Meiner Überzeugung nach haben die Mayas eine wirkliche Botschaft hinterlassen ...

Vor 32 Jahren widmete ich mein erstes Buch den »dänikenschen Göttern«, die aus dem All zur Erde kamen. In meinem 30. Buch kehre ich – nach einigen überwiegend theologischen Werken – zu meinen Wurzeln zurück. Und gleichzeitig richte ich den Blick in die Zukunft.

*

Frage: Wird die Welt Ihrer Meinung nach 2012 untergehen?

Antwort: Ich bin felsenfest davon überzeugt: Unser Planet ist von apokalyptischen Katastrophen bedroht, die jederzeit über unsere kleine Welt hereinbrechen können. Den exakten Termin kennen wir nicht. Er war auch den Mayas unbekannt.

Es liegt eine wichtige Entscheidung an: Wollen wir akzeptieren, dass irgendwann alles Leben auf Terra ausgelöscht wird? Wollen wir hinnehmen, dass der Mensch weniger als eine kleine Fußnote in der Geschichte des Universums bleibt? Oder wollen wir, dass das irdische Leben fortbesteht? Wenn wir uns für die zweite Alternative entscheiden, dann müssen wir so schnell wie möglich handeln. Wir müssen die Weltraumforschung, die Weltraumfahrt massiv voran treiben. Wir müssen möglichst schon heute damit beginnen, gigantische Weltraumarchen zu entwickeln, mit denen der nächste Exodus stattfinden kann: hinaus in die Tiefen des Alls ... während das Leben auf der Erde erlischt!

*

Frage: 2012 bedeutet also Ihrer Meinung nach nicht das Ende der Menschheit?

Antwort: Die Mayas konnten beim Grollen des Ilopango-Vulkans im Osten Salvadors um das Jahr 250 n. Chr. rechtzeitig fliehen. Die Katastrophe beschleunigte die Entwicklung ihrer Kultur erheblich. Wenn es zum Ausbruch des Supervulkans unter dem »Yellowstone Nationalpark« kommt, wird es dann Fluchtmöglichkeiten für Millionen von bedrohten Menschen geben? Viele Mayas konnten rechtzeitig der Apokalypse entkommen. Die Apokalypse des amerikanischen Supervulkans aber wird zu Fuß fliehende mühelos einholen in einem Inferno, das den gesamten Kontinent erfassen wird.

Zyklisch auftretende Katastrophen gibt es seit Hunderten von Jahrmillionen. Zyklisch wiederholt sich die Geschichte des Lebens: nicht nur auf der Erde, sondern im gesamten Kosmos!

*

Frage: Sie kombinieren Maya-Wissen um die Zukunft mit den »Astronautengöttern« der Menschheit ...

Antwort: Genau! In grauer Vorzeit kamen gigantische »Weltraumräder« aus dem Kosmos zur Erde. Fremde Wesen fuhren in Shuttles zur Erde herab. Ob ihrer scheinbaren Allmacht wurden sie in den Epen und Mythen der ältesten Völker als »Götter« verewigt. Glaubt man den großen Religionen dieser Welt, dann waren es diese Astronautengötter, die das Leben auf Planet Erde initiierten. Sie waren die ersten Menschen – als wissenschaftliches Experiment.

Vor vielen Jahrtausenden begannen die Menschen, Planet Erde zu erobern. Sie erkundeten zunächst die engere Heimat, dann das eigene Land. Sie erforschten schließlich den eigenen Kontinent und überquerten Berge und Meere. Irgendwann waren alle Länder erkundet, alle Flüsse befahren, alle Meere erforscht, alle Gebirge erklommen. In unseren Tagen verließen die ersten Menschen Planet Erde. Sie besuchten den Mond. Bald werden Menschen zum Mond zurückkehren. Bald werden sich Menschen zum Mars aufmachen.

*

Frage: Was bedeutet Ihrer Meinung nach das Wissen der Mayas für die Zukunft der Menschheit?

Antwort: Ich wage ein Prognose! Irgendwann wird es soweit sein, dass Menschen unser Sonnensystem verlassen: so wie einst die »Astronautengötter« vor Jahrtausenden aus den Tiefen des Alls zur Erde kamen.

Irgendwann werden gigantische Raumschiffe, sich um die eigene Achse drehend, die Erde wie riesige Satelliten umrunden. Dann werden sie unser Sonnensystem verlassen und den Kosmos durchziehen. Es werden selbständige Welten sein, in denen Generation auf Generation folgen. Menschen werden zu Pionieren auf einer lange währenden Reise ins All.

Ist meine Prognose zu kühn? Warum sollten Menschen der Zukunft den Schritt ins Unbekannte wagen? Weil die wissenschaftliche Neugier den Menschen immer neue Grenzen überwinden lässt, also auch die Grenze ins All! Wir sind dabei, diese Grenze zu überschreiten! Und es gibt noch einen Grund: Weil es auf Planet Erde wie auf jeder anderen Welt im Universum ein allgemeingültiges Gesetz gibt.

*

Frage: Ein allgemeingültiges Gesetz ...?

Antwort: Es steht in keinem Gesetzesbuch ... und wird doch befolgt. Niemand hat es auf Tafeln aus Ton oder in PC-Programmen notiert. Und doch ist es das Gesetz des Universums, dem Elementarteilchen ebenso gehorchen wie Menschen. Alles gehorcht dem Gesetz der Expansion. Das primitivste Tierchen wie die Galaxie: alles strebt nach Expansion.

Einst – vor zehn bis zwanzig Milliarden Jahren – war das gesamte Universum zu einem Punkt komprimiert. Mit dem Big Bang expandierte es sich. Es dehnte sich aus. Neu ist diese Sicht nicht.

In uralter Verkleidung bietet die altchinesische Mythologie eine erstaunliche genau zutreffende Beschreibung des Universums vor dem Urknall. In der Jahrtausende alten Sprache der Mythologie wird zum Ausdruck gebracht, was die heutige Wissenschaft über den Big Bang nicht minder mythologisch formuliert: »Am Anfang war das große kosmische Ei. In dem Ei war Chaos, und im Chaos schwebte P’an Ku, der Nichtentwickelte, der göttliche Embryo. Und P’an Ku brach aus dem Ei hervor.«

Diesem Gesetz folgten auch vor nunmehr rund 300 Millionen Jahren lurchähnliche Bewohner der Meere. Sie verließen den gewohnten, angenehmen Lebensraum Wasser. Sie krochen aus dem Paradies ans – aus ihrer Sicht lebensfeindliche – trockene Land. Warum? Gab es eine Flucht aus dem Meer ans Land? Wohl nicht, denn das Leben in der neuen Umgebung war doch gefährlicher als in der vertrauten Umgebung!

*

Frage: Ist das nicht reine Spekulation?

Antwort: Keineswegs! Dr. Ernst Stuhlinger (1913-2008) war ein renommierter Atom-, Elektrotechnik- und Raketenwissenschaftler. Der gebürtige Deutsche wanderte in die USA aus, nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Bei der NASA wurde er »Associate Director for Science«. Dr. Stuhlinger: »Wir wissen nur aus Beobachtungen auf unserer Erde, dass lebendige Organismen, so sie einmal vorhanden sind, jede erdenkliche Möglichkeit ausnützen, sich zu entwickeln, sich anzupassen, sich auszubreiten.« Das Leben machte sich einfach breit. Einem inneren Zwang folgend?

Die Urformen des Lebens hausten in den Ozeanen. Gäbe es nicht den Drang, alle Grenzen zu überwinden ... wäre ein »Landlebewesen Mensch« niemals entstanden. Unsere Vorvorfahren lebten im Wasser. Sie atmeten mit Kiemen, nicht mit Lungen. Das ideale Ambiente dieser unserer Urururahnen war das Wasser. Und dennoch eroberten sie langsam das Land. Dabei mussten sie ein Paradies aufgeben, um in einer Hölle weiterzuleben. Statt wie schwerelos im Wasser zu schweben, musste sie sich schwerfällig an Land dahinschleppen. Hitze versengte ihnen die Haut, Kälte schlug beißende Wunden. Tödliche Gefahren lauerten, die es im Lebensraum Wasser nicht gab, Und doch wurde der Schritt vom gewohnten Lebensraum Meer an Land vollzogen.

Ohne diesen Drang der Expansion hätten sich älteste Lebensform nicht den neuen Gefahren des Landlebens ausgesetzt. Dann wären aber auch niemals Krebse, Vögel und Säugetiere entstanden. Dann wäre das Leben im Wasser geblieben. So strapaziös dieser Umzug auch war, er brachte nicht nur Nachteile. Eine vollkommen neue Welt tat sich für das Leben auf. Empfanden die tierischen »Pioniere«, die an Land krochen, so etwas wie Glück? Hatten sie die Freiheit der Entscheidung? Oder zwang sie das Gesetz der Expansion dazu, die neue Welt der Trockenheit zu erobern? So wie vor Hunderten von Millionen Jahren das Leben aus dem Meer an Land kam, so wird der Mensch Planet Erde verlassen und ins scheinbar unendliche »Meer« des Universums vordringen.

Die Erde ist unsere Wiege. Aber wer möchte schon im Babystadium ausharren? Wir Menschen werden nicht in der Wiege bleiben. Wir werden sie verlassen. Unsere Heimat steht nicht im Zentrum des Universums. Sie ist ein kleiner unbedeutender Planet eines unwichtigen Sonnensystems am »Rande« des Universums. Das Gebot der Expansion wird uns zwingen, so weit wie möglich in die Unendlichkeit vorzudringen. An Bord von riesigen Weltraumstädten kann das Leben von der Erde das All erkunden ... auch wenn es Ewigkeiten dauert.

*

Frage: Dieses Gesetz der Expansion sehen Sie als universell an?

Antwort: Genau. Es gilt meiner Überzeugung nach überall. Nicht nur wir Menschen folgen diesem Drang der Expansion. Mit anderen Worten: Raumfahrt ist eine natürliche Entwicklungsstufe des Lebens. Dr. Stuhlinger: »Werden die außerirdischen Menschen auch Raumfahrt betreiben? – Zweifellos, sobald sie in ihrer technischen Entwicklung genügend weit fortgeschritten sind.«

*

Frage: Sie entwickeln ein Bild der Zukunft ...

Antwort: So ist es... Eines fernen Tages werden Nachkommen jener Menschen, die einst in riesigen Weltraumstädten die Erde verließen, fremde Planeten erreichen. Was werden sie tun? Das hängt von den Verhältnissen auf den fremden Welten ab. Vielleicht werden sie auf »toten Welten« die Voraussetzungen für Leben schaffen. Vielleicht werden sie primitives Leben kreieren. Vielleicht werden sie primitives Leben intelligent machen ... und als Schöpfergötter aus dem All in die Mythen und heiligen Bücher der fernen Welten eingehen. Ihre Geschöpfe werden sich als »Kinder der Götter« verstehen. Irgendwann werden die Götter, deren Urahnen von der Erde kamen, die Reise durchs All fortsetzen. Und irgendwann werden die »Kinder der Götter« ihren Heimatplaneten erforscht haben ... und den »Göttern« aus dem All ins Universum folgen wollen!

Prof. Dr. Dr.-Ing. Hermann Oberth war davon überzeugt, dass jede Intelligenz irgendwann einmal Weltraumfahrt betreiben wird. Der Vater der Weltraumfahrt (»Menschen im Weltraum« S. 301): »Denn das ist das Ziel: Dem Leben jeden Platz zu erobern, auf dem es bestehen und weiter anwachsen kann, jede unbelebte Welt zu beleben und jede lebende sinnvoll zu machen.«

In grauer Vorzeit begann ein gigantischer Zeitzyklus auf Planet Erde, als das Leben in primitivster Form die Meere verließ und an Land ging. Der nächste Zeitzyklus wird mit dem Exodus des Lebens – Mensch, Tier, Pflanze – ins All beginnen ... in gigantischen Weltraumarchen ... wenn wir das wollen. Die Entscheidung liegt bei uns: Fortbestand des Lebens im All ... oder das Ende allen Lebens irgendwann auf Planet Erde. Und dieses »irgendwann« kann schon sehr viel früher eintreten als selbst Pessimisten befürchten.

*

Frage: Und Sie? Sind Sie eher pessimistisch eingestellt?

Antwort: Ich aber bin Optimist: Ich glaube an die Zukunft des Lebens im All! Ich hoffe, dass sich die führenden Nationen unseres Planeten zusammenschließen und gemeinsam die Technologie entwickeln werden, die uns ins All führt. Die gemeinsame Suche nach dem Weg ins All kann erstmals ein echtes Gemeinschaftsgefühl auf unserem Planeten entstehen lassen ... Wir können und müssen uns als eine Menschheit erkennen!

*

Literatur:


















Langbein, Walter-Jörg: »2012 - Endzeit und Neuanfang: Die Botschaft der Mayas«, München 2009
Bestellung bei: http://astore.amazon.de/ein-buch-lesen-21/detail/3776626186

Oberth, Hermann: »Menschen im Weltraum – Neue Projekte für Raketen- und Raumfahrt«, Düsseldorf 1954

Stuhlinger, Ernst: »Wurde unsere Erde von fremden Astronauten besucht?« in Khuon, Ernst von: »Waren die Götter Astronauten«, Düsseldorf, Januar 1971, S. 36-47

Mittwoch, 7. Juli 2010

Interview mit der Opernsängerin Ursula Prem


















Frage: Frau Prem, Sie sind Opernsängerin, Buchautorin, Bloggerin, Videoproduzentin und Mutter, wie kriegen Sie das alles unter einen Hut?

Antwort: Naja, ich mache ja nicht immer alles gleichzeitig. Meine Tätigkeit als Sängerin ruht seit etwa zwei Jahren komplett, nach über 17 Jahren auf der Bühne. 250 Tage Abwesenheit im Jahr und eine schulpflichtige Tochter (10), das verträgt sich überhaupt nicht gut. Aber ich bin nicht traurig darüber, gab mir die veränderte Situation doch die Möglichkeit, mich sehr tief in andere Gebiete einzuarbeiten, die mich schon immer interessiert haben, für die mir jedoch früher komplett die Zeit fehlte.

*

Frage: Sie sagen, Sie sind nicht traurig darüber. Vermissen Sie die Bühne nach so langer Zeit denn gar nicht?

Antwort: Doch. Aber ich bin kein Mensch, der sich lange mit Gefühlen wie Vermissen oder Sehnsucht aufhält. Sie sind nichts weiter als Affirmationen des Mangels. Halten einen in dem Gefühl fest, früher sei alles besser gewesen. Dabei ist das Leben als freiberufliche Opernsängerin nicht gerade einfach: Permanent auf Reisen, ständig neue Opernhäuser, neue Rollen zu lernen, der Kampf mit Erkältungskrankheiten nach langen Fahrten in Zügen mit ausgefallener Heizung, despotische Regisseure (nicht alle, aber einige) und Gewaltakte, die man sich unter normalen Umständen gar nicht vorstellen kann. Wer noch nie mit beginnender Kehlkopfentzündung zwei Tage vor einer großen Premiere irgendwo in einem Land, dessen Sprache er kaum beherrscht, im Hotel gesessen ist, wohl wissend, dass niemand die Rolle im Krankheitsfall würde so schnell übernehmen können, kennt das Gefühl der Einsamkeit nur unvollkommen.

*

Frage: Sie haben 1990 im Opernhaus Nürnberg, also in Ihrer Geburtsstadt, Ihr Debüt auf der Bühne gefeiert. Ging dabei alles glatt?

Antwort: Damals, in meiner ersten Solorolle, stellte ich eine von drei Zeitungsverkäuferinnen in der zeitgenössischen Oper »Graf Mirabeau« von Siegfried Matthus dar. Obwohl es längst keine Hauptrolle war, war ich unendlich nervös. Ich erinnere mich, dass ich die ganze Zeit darüber nachgedacht habe, wie ich jemals eine Hauptrolle würde ausfüllen können, wenn ich schon für eine kleinere Rolle keinen Nerv hätte. Später bemerkte ich dann, dass es sich genau umgekehrt verhält: Je größer die Rolle, desto mehr singt sich die Nervosität im Laufe des Abends weg und weicht im idealen Fall reiner Euphorie. Diese Möglichkeit gibt es bei kleinen Rollen nur begrenzt: Kaum hat man sich warm gesungen, wenn überhaupt, muss man die Bühne schon wieder verlassen.
Trotz aller Nervosität klappte aber damals, beim Bühnendebüt, alles wie am Schnürchen.

*

Frage: Was waren Ihre größten Erfolge als Opernsängerin?

Antwort: Es ist immer die Frage, mit welchem Maß Erfolg sich bemisst. Fragt man nach der Menge frenetischer Besprechungen in der Zeitung, dann war das, wenn ich mich recht entsinne, mein Rollendebüt als »Turandot« 1998 an der Komischen Oper in Berlin. Dieses Empfinden ist wohl der Mediendichte der Bundeshauptstadt geschuldet, denn viele andere Produktionen waren nicht minder erfolgreich, nimmt man die Reaktion des Publikums als Maßstab, sei es bei meinem Rollendebüt als »Salome« am Anhaltischen Theater in Dessau, oder bei meiner Darstellung der »Brünnhilde« in Richard Wagners »Siegfried« und »Götterdämmerung« in Mexiko City.

*

Frage: Gab es auch mal einen Auftritt, an den Sie sich ungern erinnern?

Antwort: O ja! J Die Erinnerung stammt aus meiner Anfängerzeit, Anfang der 90-er, an der Staatsoper Stuttgart. Man stelle sich vor: Erstes festes Engagement, es war Februar, Hochsaison der Erkältungen. Ich sang eine kleinere aber heikle Rolle, die Nymphe Najade, in Richard Strauss’ »Ariadne auf Naxos«. Unerfahren, alleine gelassen, ahnungslos und pflichtbewusst bis über die Grenze der Dummheit, wie man als Anfänger eben ist, war der Gedanke, eine Vorstellung wegen Krankheit abzusagen, für mich absolut unvorstellbar. Also betrat ich trotz 39° Celsius Fieber und schwerer Bronchitis die Bühne. Mit dem Ergebnis, dass es während der Vorstellung zum Totalausfall meiner Stimme kam.

*

Frage: Welche Musik hören Sie gerne?

Antwort: Mein Musikgeschmack hat sich seit meiner Jugend nicht verändert. Noch immer sind die Opern Richard Wagners und Richard Strauss’ meine Favoriten, hinzu kommen viele andere klassische Komponisten.

*

Frage: Pop-Musik hören Sie nie?

Antwort: Doch, ständig. Unfreiwillig. Denn man kann ihr praktisch nicht entkommen. In früheren Jahren war ich schon mal lautstarker Beschwerdeführer wegen »akustischer Umweltverschmutzung«, mit der Zeit habe ich mich an manches gewöhnt. Eine gewisse fatalistische Grundhaltung trägt wohl dazu bei. Und, Sie werden lachen: Ich bewundere Menschen wie Dieter Bohlen, schon wegen seiner bodenständigen Geschäftstüchtigkeit und hohen Intelligenz. Und das meine ich ausdrücklich nicht zynisch.

*

Frage: Wann und wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch zu schreiben?

Antwort: 2005, noch auf einem Gastspiel in Mexiko, wo ich die Titelpartie in Giacomo Puccinis »Turandot« sang, herrschte in Mexiko City glühende Hitze. Da ist es keine Option für eine Sängerin, größere Touren zu unternehmen und unnötig Kräfte zu verschleißen. So saß ich an den vorstellungsfreien Tagen im Hotel. Das Fernsehprogramm war, abgesehen von CNN, komplett in spanischer Sprache gehalten, die ich, mit etwas Anstrengung, zwar so lalá verstehe, aber nie gelernt habe. Mitgenommene Lektüre war längst ausgelesen. Irgendwann schaltete ich die Flimmerkiste ab und saß da. Eine Stunde lang. Zwei. Drei. Und dann war es wieder da, das Kribbeln in der Hand, das ich früher aus Zeitmangel nur unzureichend beachtet hatte. Schreiben wollte ich. Unbedingt. Ein Romanplot, der mir schon vorher etwas unbestimmt durch den Kopf gegangen war, stand plötzlich in Einzelheiten vor mir. Ich begab mich also zum naheliegenden WalMart und erwarb mehrere Schreibblöcke und einen größeren Vorrat an Kugelschreibern.
Und dann schrieb ich. Zwei Wochen später, nach Beendigung des Gastspiels, hatte ich 2/3 meines Romans »Vorsicht Liebensgefahr!« im Handgepäck und laborierte an einer beginnenden Sehnenscheidenentzündung der rechten Hand. Zurück in Deutschland, verstand ich schnell, dass ein handgeschriebenes Manuskript - ist »handgeschriebenes Manuskript« nicht ein Pleonasmus? - heute keinen Pfifferling mehr wert ist, und ich einen Computer würde anschaffen müssen, um den Roman veröffentlichen zu können, was ich unbedingt machen wollte.
Also kaufte ich einen Laptop. Es war der erste Computer meines Lebens. Als die Windows-Fanfare zum ersten Mal ertönte, fiel ich fast vom Stuhl, denn ich hatte bis dato nicht gewusst, dass Computer auch Geräusche machen. Ich hatte sie immer für moderne Schreibmaschinen gehalten. Welch eine Ignoranz … J
Einige Tage später hatte ich den Bogen dann wenigstens rudimentär raus, übertrug das in Mexiko Geschriebene in die digitale Form und beendete mein erstes Buch.

*

Frage: Welche Bücher haben Sie bisher veröffentlicht?

Antwort: Zuerst, im Jahr 2006, den Beziehungsthriller »Vorsicht Liebensgefahr!«, der etliche Leute damals ziemlich schockiert hat, da er mit drastischen erotischen Szenen nicht spart. Da ich auf der Bühne nicht davor zurückgeschreckt war, als Salome auch schon mal nackt aufzutreten, als es in das Konzept der Produktion passte, war es für mich nur folgerichtig, auch in meinem Buch eine ganze Geschichte zu erzählen. Es ist nicht nur die Frage: Wie schön ist etwas?, die Frage sollte vielmehr lauten: Wie wahrhaftig ist es? Mit wie viel Mut zur Totalität wird eine Geschichte erzählt? Nur Wahrhaftiges interessiert mich. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Nach Erscheinen von »Vorsicht Liebensgefahr!« pausierte ich eine Weile mit dem Schreiben, denn ich hatte die Welt des Internet entdeckt. Von Computern hatte ich noch immer wenig Ahnung, aber eine eigene Homepage sollte es sein. Nein, gleich zwei, eine für die Sängerin, eine für die Autorin. Natürlich selbst gebaut. Daran wäre ich monatelang fast verzweifelt, doch irgendwann tauchte ich wieder auf und begann mit dem Schreiben am zweiten Roman: »2010 – Denn Hass zieht dunkle Kreise«, der 2008 erschien. Es ist ein ganz anders geartetes Buch als »Vorsicht Liebensgefahr!«, für das am besten die Bezeichnung »satirischer Mysterythriller« passen würde.
Als drittes Buch erschien 2009 das Kinderbuch »Einmaleins Walpurgisnacht! – Rechnen ist (keine) Hexerei«. Darin habe ich das Kleine Einmaleins in Reime gefasst, welche in eine heitere Walpurgisnachtgeschichte verpackt sind. Die Grundidee ist, dass gerade kleine Kinder sich gereimte Sprüchlein mit müheloser Leichtigkeit merken können, wenn sie ihnen oft genug vorgelesen werden. Warum also nicht das Kleine Einmaleins ganz nebenbei mit vermitteln? Späteres Auswendiglernen der Einmaleinsreihen wird dadurch weitgehend überflüssig, sodass mehr Zeit für das Üben seiner Anwendung bleibt.

*

Frage: Arbeiten Sie momentan an einem weiteren Buch?

Antwort: Aktuell sind es drei Projekte, die ich zum Abschluss bringen möchte: Zu »Einmaleins Walpurgisnacht!« wird es eine Fortsetzung geben, an der ich augenblicklich arbeite. Außerdem ruht auf meiner Festplatte seit einiger Zeit ein in seiner Rohfassung fast fertiger, bisher 500-seitiger historischer Roman, den ich grundlegend überarbeiten und umgestalten möchte, was noch einige Zeit dauern wird.
Abgesehen davon ist vor etwa zwei Monaten eine Biografie erschienen, die ich als Ghostwriterin verfasst habe. Eine weitere wird noch in diesem Jahr als Privatausgabe gedruckt werden. Sie ist bereits fertig und wartet nun auf ihre Autorisierung durch die betreffende Person.

*

Frage: Seit wann betätigen Sie sich auch als Bloggerin?

Antwort: Schon vor Gründung meines ersten Blogs im Jahr 2008 habe ich viel mit Websites experimentiert. Das Internet stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, neue Bücher bekannt zu machen. Angesichts von etwa 100.000 jährlichen Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt ist es nicht mal annähernd möglich, dass herkömmliche Buchhändler sich mit jedem verfügbaren Titel bevorraten. Doch der Platz in den virtuellen Bücherregalen des Internets ist unerschöpflich.
Aus dieser Motivation heraus kam ich schließlich auch zum Bloggen. Vorteil des Bloggens ist, dass die oft sehr langen Bauzeiten für eine herkömmliche Website durch die ausgeklügelten Vorlagen der Blogging-Systeme drastisch verkürzt sind, sodass man schneller auf das Wesentliche kommen kann: die Erstellung von Inhalten. Auch eine der aufwändigsten Tätigkeiten eines Websitebauers, die interne Verlinkung, fällt in einem Blog weg: Jeder neue Beitrag wird automatisch dem Archiv hinzugefügt, was gerade für Vielschreiber wie mich eine unglaubliche Erleichterung darstellt.

*

Frage: Welche Erfahrungen haben Sie als Bloggerin gemacht?

Antwort: Die grundlegende Erfahrung wohl jeden Bloggers ist es, dass man ein völlig neues Gespür dafür bekommt, wie schnell die Zeit vergeht. Will man Blogs lebendig halten, ist es unabdingbar, immer wieder neue Beiträge zu veröffentlichen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, aber gleichzeitig auch eine Herausforderung.
Meine schönste Erfahrung auf diesem Gebiet stellt aber mit Sicherheit die Gründung der Autorengemeinschaft »Ein Buch lesen!« dar, deren Mitglied ich bin, und deren Blog http://ein-buch-lesen.blogspot.com ich betreue. Unser »harter Kern« besteht aus fünf Leuten: Sylvia B., Walter-Jörg Langbein, g.c.roth, Rita Hajak und mir. Kennen gelernt haben wir uns, wie sollte es anders sein, in einem Internet-Forum. Irgendwann haben wir erkannt, dass es nicht so viel bringt, wenn jeder für sich alleine durch die unendlichen Weiten des World Wide Web treibt, und dass es besser wäre, in Sachen Buchmarketing zusammenzuarbeiten. Was lag da näher, als die Erstellung eines gemeinsamen Blogs, auf das jeder Einzelne von uns Zugriff hat, um seine Beiträge einzustellen. Da jeder von uns andere Themengebiete abdeckt, ist solch ein Gemeinschaftsblog ungleich vielfältiger und interessanter, als von Einzelpersonen betriebene Seiten. Auch mit der Verlinkung und Vernetzung klappt es besser, denn jeder von uns betreibt auch eigene Seiten, die auf das Gemeinschaftsblog verweisen und nutzt seine Möglichkeiten der externen Verlinkung. Inzwischen betreiben wir auch einen YouTube-Kanal http://www.youtube.com/user/einbuchlesen, der unsere Buchtrailer miteinander verbindet, einen gemeinsamen Twitter-Account http://twitter.com/ein_Buch_lesen sowie das Blog http://einbuchlesennachrichten.blogspot.com, über welches sämtliche Neuigkeiten rund um unsere Aktion und deren Partner gebündelt werden. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich in diesem Zusammenhang bei Sylvia B., die wirklich unermüdlich am weiteren technischen Ausbau von »Ein Buch lesen!« werkelt. Auch alle anderen leisten Hervorragendes: füllen eigene Blogs mit Inhalten, verfassen ellenlange Blogserien mit absolut einzigartigem Content oder stehen den anderen mit technischen Fragen zum Thema Buchsatz oder Covergestaltung zur Seite. Wir sind ein wirklich tolles Team, und ich bin sehr froh, dazuzählen zu dürfen.

*













Frage: Ihre Tochter Cosima konnte bereits zwei Jahre vor dem Schuleintritt lesen und schreiben. Wer hat ihr das beigebracht?

Antwort: Cosima zeigte schon in sehr jungen Jahren großes Interesse an allem Gedruckten. Und das nicht, weil Mama zufällig Bücher schreibt, denn damit hatte ich damals, im Jahr 2000, ja noch gar nicht angefangen. Es war einfach so: Ständig hatte sie den Blick in Büchern oder Zeitschriften.
Auf einem Spaziergang, genau an ihrem ersten Geburtstag, deutete sie auf eine große Werbeaufschrift eines geparkten Lieferwagens. Sie legte ihren Finger auf den Buchstaben A und sagte laut und deutlich: »A«.
Ein weiteres Jahr später konnte sie alle Großbuchstaben sicher voneinander unterscheiden. Nicht, weil wir es ihr gezielt beigebracht hätten. Wir (d.h.: ihre Großeltern und ich) haben vielmehr einfach jede Frage, die von ihr kam, beantwortet und ihrem Interesse nichts in den Weg gelegt.
Zu beobachten, wie so ein kleiner Mensch die Welt der Buchstaben erobert, wenn man ihn nicht dabei stört, war wirklich faszinierend. Buchstaben wurden gemalt, geknetet, mit der Kinderschere ausgeschnitten, sogar mit dem Körper nachgeturnt.
Eines Tages, mit gut 4 Jahren, saß sie auf der Couch, in der Hand Preußlers »Kleine Hexe«, und kündigte an, mir vorlesen zu wollen. Fließend las sie das erste Kapitel, laut und deutlich. Ich vermutete zuerst, sie hätte es nach wiederholtem Vorlesen einfach auswendig gelernt und gab ihr, weil ich es nicht glauben konnte, ein Buch aus meinem eigenen Regal: Goethes »Faust«. Ich schlug die ersten Seiten auf und bat sie, das Geschriebene vorzulesen. »Ihr naht Euch wieder, schwankende Gestalten …«, tönte es von der Couch. Cosima hatte Lesen gelernt.

*

Frage: Cosima hat im Alter von acht Jahren ihr Buch „Vier Freundinnen auf Schatzsuche“ veröffentlicht. Wie ist es dazu gekommen, und welche Folgen hatte das?

Antwort: Als Cosima sich entschloss, ein eigenes Buch schreiben zu wollen, war ich gerade in den letzten Zügen mit meinem Roman »2010«. Sehnsüchtig schaute sie stets auf den Laptop, auf dem sich Seite um Seite mit Text füllte. Von »Mama, ich will auch ein Buch schreiben!« bis zum Beginn ihrer Arbeit an »Vier Freundinnen auf Schatzsuche« vergingen nur wenige Stunden. Dabei durfte ich nichts von dem lesen, was sie geschrieben hatte, darauf legte sie größten Wert. Ich habe das auch respektiert, denn ich kann es während der Arbeit selbst nicht leiden, wenn mir ständig jemand über die Schulter schaut. Ich habe sie also einfach machen lassen. Niemals hätte ich geglaubt, dass sie es tatsächlich schafft, eine einzige Geschichte in Buchlänge durchzuführen. Drei Monate später wurde ich eines Besseren belehrt, als sie mir stolz ihr fertiges Manuskript präsentierte. Ihr Buch enthält 81 Seiten, und wir veröffentlichten es kurz darauf.
Die Folgen waren durchaus unterschiedlich. Die Reaktionen reichten von Beschimpfungen gegen die »Rabenmutter, die ihr Kind zum Schreiben zwingt«, »bestimmt hat sie das nicht selbst geschrieben, das ist ein Werbegag« oder kleinkarierten Kommentaren á la »Alter und Aussehen sind eben heute das Wichtigste für einen Autor«, bis hin zu neidlosem Lob für diese große Leistung. Mehrere Zeitungen brachten einen Beitrag, BILD-Halle titelte einen Artikel im Regionalteil mit »Sie ist acht, liest seit sie vier ist und schreibt gerade ihr zweites Buch«.
Ich versuche, Cosima zu vermitteln, sich möglichst unabhängig zu machen und einfach ihren Weg zu gehen. Was aus dem Inneren eines Menschen kommt, das hat Wahrhaftigkeit. Fühlt man sich dieser verpflichtet, dann schwindet das Interesse an Kritik oder Lob.

*

Frage: Interessiert sich Ihre schriftstellerisch begabte Tochter auch für Musik?

Antwort: Nicht wirklich. Musik scheint nicht Cosimas ureigenes Ausdrucksmittel zu sein. Möglicherweise hatte sie auch einfach genug davon, da ich in der Schwangerschaft sehr viele Vorstellungen gesungen habe: Alleine 18 mal die Rolle der »Senta« im »Fliegenden Holländer«, dazu eine Serie »Salome«, eine Serie »Turandot« … Als sie kleiner war, versuchte sie sich ein wenig am Klavier, doch sie verlor das Interesse schnell. Ich habe sie auch nicht dazu gedrängt. Warum einen Menschen quälen mit etwas, was ihm nicht liegt? Dennoch hört sie gelegentlich gerne Musik und zeigt dabei ein erstaunliches Ohr für Qualität.

*

Frage: Antwort: Eine Ihrer Internetseiten heißt „Kleines Einmaleins: Lernen ist keine Hexerei!“! Worum geht es dort?

Antwort: Die Seite http://www.kleines-einmaleins.de habe ich gegründet, um mein Buch »Einmaleins Walpurgisnacht! – Rechnen ist (k)eine Hexerei« bekannt zu machen, das man auch direkt über die Seite bestellen kann. Ich fülle die Seite nach und nach mit Inhalten rund um das Thema Vorschulbildung, mit Schwerpunkt auf das Kleine Einmaleins. Aufgrund meiner Erfahrungen mit Cosima weiß ich, dass der menschliche Geist gerade in der Zeit vor der Einschulung aufnahmefähig ist wie ein Schwamm. In dieser Zeit lernt man sehr leicht, wofür man später unendliche Mühe aufwenden muss.

*

Frage: Gibt es eine Interviewfrage, die man Ihnen noch nie gestellt hat, die Sie aber gerne beantworten würden?

Antwort: Ja. Eines meiner Lieblingsthemen ist die Frage nach dem Wesen der Kreativität und ihrer Auslebung. Denn unsere ganze Gesellschaft krankt weder an Geldmangel noch an technischen Möglichkeiten. Sie krankt ausschließlich an einem: an der Abtötung der Kreativität des Einzelnen. Jeder andere Mangel ist ausschließlich eine Folge davon und deshalb mit Geld nicht wirklich zu beseitigen, eher das Gegenteil ist der Fall.
Dabei verstehe ich unter Kreativität den unbedingten Schaffensdrang, den Wunsch, etwas zu gestalten, zu erfinden, eine Firma zu gründen, was auch immer. Dann kommt der pekuniäre Erfolg irgendwann nach, sofern man unablässig am Ball bleibt. Dieser Drang ist in jedem Menschen angelegt, wird aber leider oft schon im Kleinkindalter verschüttet. Spätestens, wenn das Ausmalen schwachsinniger, vorgedruckter Arbeitsblätter in der Grundschule beginnt, haben wir alle unseren Knacks weg. Die unerfreulichen Folgen treten nun immer schneller und deutlicher zutage und werden mit dem merkwürdigen Wort »Wirtschaftskrise« belegt.
Der Schaffensdrang ist einer der kostbarsten Impulse des Menschen, und Eltern sollten ihn bei ihren Kindern mit Zähnen und Klauen verteidigen. Den Nachwuchs stark machen gegen die Zumutungen der Welt, so gut sie nur immer können. Etwas Eigenes zu erschaffen, was auch immer, ist heute eines der schlimmsten Dinge, die einer tun kann. Er zieht sofort das Hasspotential dementsprechend Gehemmter auf sich und braucht einen langen Atem, um zu sich selbst stehen zu können. Ich habe das noch und nöcher in sogenannten »Autorenforen« im Internet beobachten können, wo das Gros der Mitglieder nicht darauf aus zu sein scheint, Anregungen für eigenes Schaffen zu finden, sondern den verhassten Schaffenden ihr Werk madig zu machen. Ich gehe davon aus, dass dies auf allen Gebieten gleich funktioniert, unter Autoren und Opernsängern ebenso, wie unter Webdesignern, Erfindern, Forschern oder Kaninchenzüchtern. Einfach unfassbar, welch pures Kapital auf diese Weise verbrannt wird. Denn nicht Geld ist unser Kapital, nein, der Geist ist es. Selbst das unvollkommenste eigene Werk ist ungleich wertvoller, als die geschliffenste Kritik darüber. Denn ersteres wird vielleicht zum Samen etwas Besseren, während Letzteres höchstens auf der Toilette seiner Bestimmung zugeführt werden könnte, wenn man sich denn die Mühe machen würde, es überhaupt auszudrucken.

*

Frage: Sie betreiben auf der Videoplattform „YouTube“ einen Kanal. Womit befassen Sie sich in Ihren Videoclips, auf denen sie zu hören und zu sehen sind?

Antwort: Die meisten meiner Videoclips sind Trailer zu meinen Büchern. YouTube ist heute ein ganz hervorragendes Mittel, im Netz gefunden zu werden. Meine Videos befinden sich noch ein wenig in der Experimentierphase. Hier möchte ich technisch noch viel hinzulernen, komme aber nur selten dazu. Auch einen Zeichentrickfilm habe ich schon zusammengebastelt, es ist ein Buchtrailer zu meinem Kinderbuch: http://www.youtube.com/watch?v=_2aWkJeeyck.
Eine Art filmische »Zwischenbilanz« meiner Sängertätigkeit habe ich hier veröffentlicht:
http://www.youtube.com/watch?v=qsRw2v-41Io

*

Frage: Sind Sie von Ihren Eltern bei Ihrem Wunsch, Opernsängerin werden zu wollen, gefördert oder behindert worden?

*
Antwort: Bevor ich mit der Welt der Oper in Berührung kam, und zwar durch das mehr zufällige Anschauen einer Aufzeichnung von »Tristan und Isolde« aus Bayreuth, ich war damals etwa 15 Jahre alt, war es mein Plan gewesen, eine Schreinerlehre im Betrieb meines Vaters zu absolvieren. Meine Begegnung mit Wagner veränderte mit einem Schlag alles. Meine Eltern haben mich in jeder Weise bei meinen Plänen unterstützt, nachdem sie den Kontakt mit einer Expertin vom Fach hergestellt und ich ihr vorgesungen hatte. Diese bescheinigte mir damals große Aussicht auf Erfolg, und so war die Entscheidung gefallen: Ich würde ein Studium am Konservatorium beginnen. Leider standen dem noch einige Hindernisse im Weg: Mindestbedingung für die Aufnahme eines Musikstudiums war der Besitz der Mittleren Reife. Da ich schon damals mit dem Schulsystem auf Kriegsfuß gestanden war, besaß ich nur den Qualifizierenden Hauptschulabschluss, diesen allerdings mit einem Notendurchschnitt von 1,0. Dennoch hieß es, ich müsse dringend wenigstens die Mittlere Reife erwerben, außerdem würden 15jährige normalerweise nicht zum Studium angenommen. Ein Unding für ein Musikstudium, denn mit dem Üben kann man nie zu früh beginnen, aber eben Regel in einem verblödeten System.
Meine Eltern ermöglichten mir dann die Aufnahme eines Fernstudiums, welches auf drei Jahre ausgelegt war und mit der Mittleren Reife abschloss. Da ich mit dem Gesangsstudium möglichst schnell beginnen wollte, setzte ich mich auf den Hosenboden und schaffte es, das Fernstudium in der halben Zeit abzuschließen, mit einem Notenschnitt von 1,7. Mit 17 nahm ich dann das Gesangsstudium auf, welches auch diverse Irrungen und Wirrungen beinhaltete, auf die ich hier aus Platzgründen nicht näher eingehen möchte. Mit 23 erhielt ich das erste feste Engagement, einen Anfängervertrag an der Staatsoper Stuttgart, nachdem ich erste Bühnenluft schon im Extrachor der Oper und mit kleineren Solorollen in Nürnberg geschnuppert hatte. Meine Eltern, die sich über diese Entwicklung sehr freuten, haben kaum je eine Opernproduktion verpasst, in der ich aufgetreten bin. Was immer ich auch anpackte: Sie haben mich von Anfang an in jeder Weise dabei unterstützt, wofür ich ihnen unendlich dankbar bin. Ja, mit meinen Eltern habe ich ein großes Glück, und wir stehen uns bis heute sehr nahe. Bei Cosima halte ich es genauso: Wenn ich sehe, sie strebt ein Ziel an, dann bekommt sie von mir jede nur denkbare Hilfestellung.

*

Frage: Auf welchen Internetseiten kann man noch mehr über Sie erfahren

Antwort: Hier gibt es meine Sängerseite:
http://www.ursulaprem.de. Aufgrund der oben schon erwähnten momentanen Unterbrechung meiner Sängertätigkeit beinhaltet sie keine aktuellen News, aber gibt einen Abriss über das, was ich bisher auf diesem Gebiet gemacht habe.

Meine Autorenseite, die ich nach Erscheinen meines ersten Romans gegründet und nach und nach ausgebaut habe, ist hier zu finden:
http://www.prembuch.de

Außerdem bin ich unter anderem aktiv auf den Blogs
http://ein-buch-lesen.blogspot.com
http://www.buchstaben-lernen.de
http://www.kleines-einmaleins.de
http://aktuelle-kommentare.blogspot.com (hier schreibe ich nicht regelmäßig, sondern nur, wenn mir ein Thema unter den Nägeln brennt).

Auch auf Twitter bin ich präsent:
http://twitter.com/Ursula_Prem

*

Die Fragen für das Interview stellte der Journalist und Buchautor Ernst Probst
http://internet-zeitung.blogspot.com und http://interview-weblog.blogspot.com